Seit dem Jahr 2014 lebe ich am Land.
Wenn man so mit dem Auto in der Gegend herumfährt, wird eines sehr bald klar:
Die Landbevölkerung braucht weder Instagram noch Facebook. Sie postet ihre Statusmeldungen auf Häusern.
Sehr beliebte Haus-Posts sind z. B.: „Hans wurde 50“ oder
„Maria wurde 60“.
Also jeder runde Geburtstag wird von einer riesigen Kunst-Installation vor dem Haus begleitet.
Sehr begehrter Schmuck ist hierbei eine Geschwindigkeits-Begrenzungstafel (für Hans 50 kmh, für Maria 60 kmh).
Umso älter man wird, umso schneller darf man also fahren!
Auch riesige Ansammlungen von Störchen sind oft zu sehen. Manche davon bringen ein Kindlein in einer Stoffwindel. Wenn es besonders viele sind wirkt es, als wollte man damit sagen:
„Dieses mit Fruchtbarkeit gesegnete Paar hat heute 100 Kinder bekommen!“
Nun gut, vielleicht habe ich mit der Anzahl etwas übertrieben…
Wir am Land leben zwar lustig und froh, sind aber keine Kanickel.
Oder eine Gratulation im Dialekt – mit realistischer Zukunftsvorausschau:
„Supa hobt’s gschnacksl’t. Erinnert’s eich guat dro‘, wia sche’s woar, weu de näxten Joah kennts es vagessen!“
[dt.: Der Sex war wohl produktiv. Denkt immer daran, wie schön die Zeugung war, denn in den nächsten Jahren, wird es wohl nicht allzu oft passieren.]
Aber eines ist klar:
Wäre der gute Zuckerberg Teil der österreichischen Landbevölkerung gewesen, wäre er jetzt kein reicher Schnösel, sondern vielleicht Buchhalter – oder Angestellter bei Auto Motor Sport (kurz AMS – der österreichischen Arbeitsagentur), dem größten Unternehmen Österreichs – wie es immer so schön heißt.
Aber viel wahrscheinlicher wäre er ein gut vernetzter Häusel-Bauer.